DINET: Digitales Wertschöpfungsnetzwerk

Steckbrief

Träger

Handwerkskammer Stuttgart

Status

Aktuelle Projektphase zum 31.08.2020 beendet.

Thema

Unterschiedliche Gewerke sollen im Rahmen des Modellprojekts „DINET“ ein plattform- und softwaregestütztes Wertschöpfungsnetzwerk entwickeln und gemeinsam erproben. Durch die übergreifende Kollaboration entsteht so eine gemeinsame Sicht auf Projekte unterschiedlichster Planungsstadien, wobei die Kooperation durch die Erleichterung von Absprachen deutlich vereinfacht wird. Alle Teilnehmer erhalten so unkomplizierten Zugang zu den für sie relevanten Daten, wobei an dieser Stelle auch die Archivierungs- und Ablageverfahren erleichtert werden.

Firmen- und gewerkeübergreifende Zusammenarbeit per Online-Plattform

Anlass:

Ausgangspunkt des Projekts war der immer komplizierter werdende Informationsaustausch mit Partnerunternehmern und Kunden, der zwei Stuttgarter Handwerksbetriebe auf der Suche nach einer digitalen Lösung zusammenbrachte. Zwar gibt es auf dem Markt eine fast unüberschaubare Anzahl unterschiedlicher Angebote. Das passende ist aber häufig nicht dabei. Das stellten auch die beiden Initiatoren und Hauptakteure im Projekt DINET fest – die beiden Betriebe Schaaf GmbH und Giese GmbH aus Stuttgart. Fünf weitere Betriebe aus Stuttgart und Pleidelsheim sind aktiv eingebunden.

Ziel:

Zu zeigen, dass das Handwerk bereit ist für eine gewerkeübergreifende Zusammenarbeit – und das auch digital.

Vorgehensweise:

Basierend auf der Microsoft Technologieplattform AZURE wurde im Projekt DINET gemeinsam mit Beratern der Handwerkskammer Region Stuttgart die gewerks- und firmenübergreifende Zusammenarbeit über die Microsoft-Plattform TEAMS realisiert. Deren Basisfunktionen wie Chat, Videokonferenzen oder der Dateiaustausch wurde durch individuelle Konfiguration und Programmierung erweitert. Dies ermöglicht die durchgängig einheitliche Struktur im System zur einfacheren Bedienung sowie die Realisierung eines angemessenen Datenschutzes. Durch die spezifischen Anpassungen können auf der Plattform Funktionen wie Dokumentenmanagement, Kollaboration, mobiler Zugriff, Terminplanung, Tracking von Konflikten und Versionsmanagement zusammenwirken. All das natürlich unter Einhaltung von Datenschutz und Datensicherheit, in dem ein passend gestaltetes Rechte- und Rollenkonzept etabliert wird. So erhält jeder Beteiligte (Meister, Projektleiter, Gehilfe, Hilfskraft, Subunternehmer, Kunde, …) nur Zugriff auf „seine“ Informationen.

Mit zunehmendem Fortschritt des Projekts zeigte sich, dass eine hohe Benutzerfreundlichkeit der technischen Lösung entscheidend für deren Akzeptanz und damit deren Erfolg ist. Die Möglichkeit, digital zusammenzuarbeiten, wurde von allen intensiv genutzt – aber nur solange die Bedienung intuitiv und benutzerfreundlich möglich ist. Das entwickelte Konzept der gewerke- und firmenübergreifende Zusammenarbeit und der Umsetzung wurde in über 100 Bauvorhaben umgesetzt. Vor allem während der Corona-Pandemie hat sich die digitale Zusammenarbeit als hilfreich erwiesen.

Weitere wichtige Ergebnisse:

  • Durch Automatisierung lässt sich in kurzer Zeit das digitale Fundament für ein gesamtes Bauvorhaben strukturell und übergreifend anlegen.
  • Die an einem Bauvorhaben aktiv beteiligten Betriebe können über Standardmechanismen einfach integriert werden.
  • Kunden und zusätzlich eingebundene Handwerker (Gastrolle) lassen sich schnell und datenschutzkonformen integrieren
  • Jeder Betrieb kann in einem vorgegebenen Rahmen die Plattform an seine Prozesse individuell anpassen.

Das Projekt DINET wurde im August 2020 erfolgreich abgeschlossen. Für die beiden Betriebe ist die Aufgabe aber noch lange nicht abgeschlossen. Die Beteiligten denken schon darüber nach, wie die gewonnenen Erkenntnisse nun in eine weitergehende Lösung überführt werden können.